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Hinterhauptslage und Vorderhauptslage

Hinterhauptslage und Vorderhauptslage
Entscheidend für den weiteren Geburtsverlauf ist die Lage des Kindes im Uterus. Glücklicherweise treten die zwingend zum Kaiserschnitt führenden Quer- und Schräglagen recht selten auf, und auch die zwar prinzipiell geburtsfähige, aber komplikationsträchtige Steißlage findet sich nur in 3 % der Fälle. Die Querlage ist eine geburtsunmögliche Lage: Wenn die Fruchtblase platzt und Wehen einsetzen, schieben sich Nabelschnur oder ein Arm nach unten in den Geburtskanal (Nabelschnur- bzw. Armvorfall). Der Armvorfall ist eine geburtsunmögliche Position, und nicht umsonst bezeichnete man ihn früher als „Arm des Todes“ – in der Regel verstarben nämlich beide, Mutter und Kind. Heute kann ein Kaiserschnitt beide retten. Gleiches gilt für die seltenere Schräglage, falls diese sich nicht doch noch zu Beginn der Geburt in eine Kopf- oder Steißlage wandelt.

Die häufigste und „normale“ Geburtslage ist die vordere Hinterhauptlage: Dabei wird das Kind mit dem Hinterkopf zuerst und der Nase in Richtung Darmausgang der Mutter geboren – das Kind beugt sozusagen den Kopf nach unten. Dabei kann das Kind entweder mit dem Rücken nach links (erste vordere Hinterhauptlage) oder nach rechts (zweite vordere Hinterhauptlage) liegen. In dieser Position hat der Kopf des Kindes den kleinsten Durchmesser.

www.salevent.de, Michael Amarotico, München
Entscheidend für den weiteren Geburtsverlauf ist die Lage des Kindes im Uterus. Glücklicherweise treten die zwingend zum Kaiserschnitt führenden Quer- und Schräglagen recht selten auf, und auch die zwar prinzipiell geburtsfähige, aber komplikationsträchtige Steißlage findet sich nur in 3 % der Fälle. Die Querlage ist eine geburtsunmögliche Lage: Wenn die Fruchtblase platzt und Wehen einsetzen, schieben sich Nabelschnur oder ein Arm nach unten in den Geburtskanal (Nabelschnur- bzw. Armvorfall). Der Armvorfall ist eine geburtsunmögliche Position, und nicht umsonst bezeichnete man ihn früher als „Arm des Todes“ – in der Regel verstarben nämlich beide, Mutter und Kind. Heute kann ein Kaiserschnitt beide retten. Gleiches gilt für die seltenere Schräglage, falls diese sich nicht doch noch zu Beginn der Geburt in eine Kopf- oder Steißlage wandelt.

In 1 % der Fälle liegt der kindliche Kopf in der Kreuzbeinhöhle (hintere Hinterhauptlage, auch Sternengucker genannt). Dadurch ist die Rotation („Einstellung“) und das Tiefertreten des kindlichen Kopfes in den Geburtskanal erschwert, so dass eine natürliche Geburt zwar möglich ist, aber oft die Unterstützung durch Saugglocke oder Zange gebraucht wird (oder, um dies zu vermeiden, per Kaiserschnitt entbunden wird).

Ist der Kopf weder gebeugt noch überstreckt (Vorderhauptlage), verzögert sich wegen der größeren Durchtrittsebene der Geburtsablauf deutlich – eine natürliche Geburt ist aber trotzdem möglich, oft allerdings nur mit Unterstützung durch Zange oder Saugglocke (oder, auch hier, vorsorglich per Kaiserschnitt).

Ist der Kopf hingegen überstreckt (Gesichts- bzw. Deflexionslage), d. h. die Stirn oder das Gesicht liegt nach vorne, klappt eine normale Geburt nicht, denn der Kopfumfang ist zu groß, um durch den Geburtskanal zu treten – dann muss das Kind per Kaiserschnitt geholt werden.

14.07.2020 | Dr. med. Katja Flieger, Dr. med. Arne Schäffler in: Gesundheit heute, herausgegeben von Dr. med Arne Schäffler. Trias, Stuttgart, 3. Auflage (2014). ; Bildrechte: www.salevent.de, Michael Amarotico, München